Rottensteiner-Wappen

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Version vom 18. Mai 2012, 00:05 Uhr von ChrisR (Diskussion | Beiträge) (Steinbock ohne Felsen und Hörner 17./18. Jhd.)
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Rekonstruktion nach Wappenbeschreibung 1506.

Achtung: es gibt verschiedene Rottensteiner-Wappen. Wer "seines" sucht, muss herausfinden ob ein Vorfahre in männlicher Linie ein Wappen vor 1780 erhalten hat, bzw. gesiegelt hat. Spätere Anwendungen sind nicht vertrauenswürdig, da oft Wappenfälschungen ausgestellt wurden, bzw. Wappen fremder Familien gleichen Namens angenommen wurden.

Steinbock (Ritten/Südtirol, Ostösterreich?)

Siehe auch weitere Indikation die Rottensteiner-Wappen-Verleihung-Vermutungen

Steinbock ohne Felsen und Hörner blau/gelb 1506

1506 sind als Wappenbriefempfänger Gebrüder Rottensteiner bekannt, welche zwar genealogisch derzeit nicht verbunden, aber durch ihr frühes Vorkommen und der Ähnlichkeit des Steinbock-Wappens zu den bis 1780 verwendeten Wappen bzw. Siegel durch Nachfahren von Ludwig Rottensteiner (um 1530 am Rothenstein-Hof in Signat am Ritten), mit diesem verbunden sein könnten.

1506 1. Mai, Graz, Wappenbrief "Neuverleihnung" Maximilian I. an die Brüder und Wappenwerber: Hans, Leonhard, Andree und Matheus Rotensteiner. [1] [2] [3] Die "Neuverleihung" ist in der Regel eine königliche (kaiserliche, landesherrliche) Bestätigung eines vielleicht frei angenommenen Wappens, die Möglichkeit der freien Wappenannahme bestand. Laut einem Abzug ist die Wappenbeschreibung wie folgt: Diagonal geteilter Schild (heraldisch links oben nach her. rechts unten), oben gelb/gold, unten blau/lasurfarben, darin ein springender Steinbock, im unteren Schildteil gelb und im oberen blau mit roter Zunge. Die Helmdecke gelb/blau. Am Helm der Vorderteil eines gelben Steinbocks mit zwei blauen Hörnern und roter Zunge.[4]

Steinbock mit Felsen und Hörnern 17./18. Jhd.

Siegel des Paul Rottensteiner (Sammlung Museumsverein Bozen).

1695 Unterinn, Kohlhof, Urk. und Sieg. Zacharias Rottensteiner Richter, Ritten, Unterstill. Kopie-Skizze zeigt im Schild Steinbock an links seitlichem Felsen steigend. Helmzier Steinbock am Felsen zwischen Büffelhörnern steigend[5]

1721 Lengmoos, Pfarrarchiv, Urk. und Sieg. Georg Rottensteiner Richter in Lengmoos. Kopie-Skizze zeigt im Schild Steinbock an links seitlichem Felsen steigend. Helmzier Steinbock am Felsen zwischen Büffelhörnern steigend[6]

1763 29. Juni siegelt ein Simon Rottensteiner genannt Hochkofler. Schild: Steinbock an links seitlichen Felsen steigend. Helmzier: Steinbock am Felsen zwischen Büffelhörnern (ohne Angaben der heraldischen Farben) [7]

1771 Rottensteiner Kampiller Josef Franz siegelt mit dem Siegel des Franz R. Ferd. [8]

Steinbock ohne Felsen und Hörner 17./18. Jhd.

Einzige Siegelverwendung, durch nachgewiesene Abstammung von Ludwig Rottensteiner. Fast alle Siegler vom Ritten stammen, öfters auch durch Person höherer Amtswürden.

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Wappen nach der Handschrift Bozner Geschlechterbuch von 1770. Wappennachzeichnungen veröffentlich 1937.

1719 Maria Anna Rottensteiner in Bozen, erwähnt/erscheint 1719 u. 1752, Steinbock steigend auf Dreiberg, Helmzier Krone mit Steinbock wachsend (ohne Angaben weiterer heraldischer Farben) [9]

1767 den 3ten Marty siegelt Herr Jos. Rottensteiner, Gräflich? Sarntheinischer Ambtmann und Ehemann der Anna Catherina Mayr im Verfachbuch Bozen bezüglich Testament. Im Siegelschild der Steinbock steigend auf einem Dreiberg? (nicht gut erkennbar). Stechhelm mit Helmdecke. Helmzier wachsender Steinbock. [10]

1770 wird das Rottenstainer Wappen im Bozner Geschlechterbuch in einer Wappensammlung zusammen mit 882 Siegeln aufgezeichnet. Im Schild: der steigende Steinbock auf einem Dreiberg; als Helmzier der wachdende Steinbock. Leider fehlen die Tinkturen (Farben) und die Helmzier trägt eine Besserung (Helmkrone), welche entweder inkorrekt ist oder auf eine Adelung hinweist. [11]

Steinbock mit Felsen und Hörnern ab 19. Jhd.

Die folgenden Nennungen sind aufgrund des Verfalls der Heraldik-Regeln ab dem 18. Jhd. und der profanen Anwendung der Wappen mit Vorsicht zu betrachten; der Vollständigkeit halber aber noch erwähnt.

20. Jhd. Rottensteiner in Salzburg verwenden das Wappen mit dem steigenden Steinbock über heraldisch rechts 3 Bergen im Schild mit diagonaler Teilung. Helmzier ist der wachsende Steinbock zwischen Büffelhörnern. [12]

1957 Franz Josef Maria Rottensteiner lässt am Hauserker des Obermoser-Hofes heraldisch sehr unschön ein Wappen aufmalen: einen an (heraldisch) rechts liegenden 3 Spitzbergen steigenden Steinbock, als Helmzier dient ein steigender Steinbock an 3 Spitzbergen zwischen Büffelhörnern (ohne deutliche heraldische Farben) [13]

ab 1956 verwendet die Weinkellerei Rottensteiner Hans für Etiketten, usw. seiner Weinkellerei ein heraldisch unkorrekt vermischtes? Wappen: einen an (heraldisch) rechts liegenden 3 roten Spitzbergen steigenden roten Steinbock auf goldenem Hintergrund, Spangenhelm mit Krone, als Helmzier dient ein wachsender roter Steinbock zwischen weißen Büffelhörnern [14]

1982 Georg Anton Rottensteiner von Rothenstein am Ritten. Wappenbeschreibung: Schild in Rot. Darauf ein wachsender brauner Steinbock auf mehreren Spitzbergen. Stechhelm mit einer Wulst. Helmzier: auf Spitzbergen der braune wachsende Steinbock, zwischen zwei verwechselten rot-silber und rot-gold. Helmdecken: rechts rot-gold, links: rot-silber. [15]

Dreieckiger roter Stein (Afing/Südtirol)

1552 4. IV. Innsbruck. Rottensteiner Christoph, Wappen. [16] Aus Afing (Jenesien). Im Schild dreieckiger Stein von roter Farbe. [1]

Diagonaler roter Balken mit 3 gelben X (Adel: Allgäu/Bayern, Meran/Südtirol, Kärnten)

1350-1495 Rothenstein (Adelsgeschlecht) Wappen: Im weißen Schild diagonaler roter Balken mit 3 gelben X. [17] Herren auf Schloß Schenna. Rottenstein waren von 1350 bis 1495 Besitzer des Schlosses Rottenstein in Obermais. Edle von Rottenstain / sind Anno 1350 mit Marggraf Ludwigen von Brandeburg in dises Land angelangt / und ungeacht sie sich alda mit Land:Güetter etwas ankauffe / an. 1495 in Kärnten verraist. [18]

Vorderteil Pferd (unzugeordnet)

1380? Rottensteiner Wappen. Im Schild der Vorderteil eines schwarzen? Pferdes gezügelt auf rotem Grund. Helmdecke rot/schwarz? und Rot/?. Am Helm der steigende Vorderteil eines schwarzen? Pferdes. [19]

Quellen

  1. 1,0 1,1 Rottensteiner, Alois: Stammfolge der Rottensteiner. Der Schlern : 15. Jg. 10. Heft 1934 Oktober. S. 480
  2. von Frank, Karl Friedrich: Standeserhebungen und Gnadenakte für das Deutsche Reich und die Österreichischen Erblande bis 1806, Band 4, Schloss Senftenegg 1973, S. 194 - Quellangabe (TT, 97)
  3. Beimrohr, Dr. Wilfried - Tiroler Landesarchiv: E-Mail 12.08.2008. TT, 97 ist als Reichsregisterbuch TT, (vermutlich) fol. 97 aufzulösen (heutige Signatur AT-OeSTA/Reichsregister TT). Die Reichsregisterbücher werden von der Abteilung Haus-, Hof- und Staatsarchiv des Österreichischen Staatsarchivs, Nottendorfergasse 2, 1030 Wien, aufbewahrt.
  4. Rottensteiner, cand. Ing. Maximilian - E-Mail 03.09.2008. Laut diesem ein Fotoabzug von seinem Onkel in Osttirol bzw. ursprünglich von einem "Arthur Rottensteiner Senior aus Linz".
  5. Laut E. Nicolussi-Castellan (Wappenmaler in Partschins): St. M 30/13 13B
  6. Laut E. Nicolussi-Castellan (Wappenmaler in Partschins): St. M 30/13 13B
  7. Konrad Fischnaler: Ausgewählte Schriften, Band 3. Tirolisch-Vorarlberg'scher Wappenschlüssel, 1. Teil, 2.-5. Folge. Innsbruck: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei, 1938, 354 S. - S. 206 (Steinbock)
  8. Laut E. Nicolussi-Castellan (Wappenmaler in Partschins): Finsterwalder 7/304
  9. Konrad Fischnaler: Ausgewählte Schriften, Band 3. Tirolisch-Vorarlberg'scher Wappenschlüssel, 1. Teil, 2.-5. Folge. Innsbruck: Vereinsbuchhandlung und Buchdruckerei, 1938, 354 S. - S. 205 (Steinbock)
  10. Vfbch Bozen 1767/1 (775 Bz): Fol. 18 (Einlage)
  11. Weber, Franz Sylvester: Das Bozner Geschlechterbuch. Bolzano: Verl.-Anst. Athesia, 1936-1937, ?. S. - S. ?
  12. Laut Markus Rottensteiner aus Salzburg bereits von seinem Großvater verwendet (Aussage 2002).
  13. Christian Rottensteiner: Obermoser-Hof, St. Magdalena bei Bozen
  14. Christian Rottensteiner: Kellerei Rottensteiner in Sand bei Gries
  15. E. Nicolussi Partschins: Wappenrolle beurkundet zu Innsbruck am 31.12.1982 Nr. 82553 Rottensteiner mit Angabe 1380? oder 1502? Vermutliche "Wappenfälschung" mit Mischung aus bekannten und erfundenen Elementen.
  16. von Frank, Karl Friedrich: Standeserhebungen und Gnadenakte für das Deutsche Reich und die Österreichischen Erblande bis 1806, Band 4, Schloss Senftenegg 1973, S. 197 - Quellangabe (R) = Reichsakt
  17. Laut E. Nicolussi-Castellan (Wappenmaler in Partschins): St.M. 28/4; weitere Angaben: Si Bay 64; Bay A I/107, 174; Bay A III/195; Tir. A.22; Un. 551
  18. Laut E. Nicolussi-Castellan (Wappenmaler in Partschins): Fi 3/46 (vermutlich Fischnaler)